Schützenfest 1947

Sonntag, 20. Juli 1947: Jahresversammlung

Start um 11 Uhr, gut besucht. Zunächst ging es um das Königsvogelschießen. Nach intensiver Debatte wurde fast einstimmig die Durchführung eines Vogelschießens und Schützenfestes beschlossen. „Durch freiwillige Spenden wurde die Finanzierung des Festes sichergestellt.“ Vorbereitet wird durch Vorstand und Vergnügungsausschuss.

Weiter wurde beschlossen, wieder an der Fußwallfahrt der Pfarrgemeinde nach Kevelaer teilzunehmen.

Sonntag , 24. August 1947: Vogelschießen

„Nach 12 Jahren zum ersten Male zog … bei herrlichem Sonnenschein zur Vogelstange. Das war ein Festtag für die ganze Bevölkerung.“ Abgeholt wurde der Träger des Schützensilber Carl Ibes. (Anm.: Nach dem Protokoll wurde 1936 Simon Borsma Schützenkönig, ein Schützenfest hat allerdings nicht stattgefunden. Allerdings existiert eine Medaille, aus der klar hervorgeht, dass 1938 Frz. Steckelbruck König und Maria Loyens seine Königin waren. Carl Ibes ist nicht erwähnt.) Carl Ibes ist „unser ältestes Mitglied“. Er trug „in allen schweren Zeiten der Naziregierung und des Krieges … mutig und tapfer trotz mancher Gefahr das Königssilber bei allen kirchlichen Anlässen öffentlich, ein Jahrzehnt lang.“
Begleitet wurde mit Marschmusik zum Schließplatz. „Schnell war der schwarze Gesell auf seinem Sitz befestigt,“ „Geschossen wurde wie zu Urvaters Zeiten mit der Armbrust,“ Gewehre waren verboten.
Vorsitzender Johs. Ackermans, Präses Pfarrer Arden.
1. Preis Lothar Leßmann; linker Flügel Matthias Neeven; rechter Flügel Lothar Leßmann; Schwanz Heinz Minkes.
König wurde Johannes Hufschmidt jun., mit dem Namen Johannes I. Nach kurzem Umzug wurde im Lokale Thoeren  die Einzelheiten des festes besprochen. Königin wurde Aenne Houcken, Minister Jakob Houcken und Bernhard Dahlhaus, Grete Dahlhaus und „Frau Josef Thelen“ wurden zu Hofdamen.
Offiziersstab: Johannes Hufschmidt, Major; Anton Ibes, Hauptmann; Hermann Lemmen, Offizier; Martin Bonge, Offizier; Peter Keltjens und Josef Omsels, Adjutanten; Josef Thelen, Mundschenk; Gerhard van Treeck, Franz Heyrichs, Hermann Wellmanns, Fahnenoffiziere der St. Sebastianusfahne; Heinz Schöpkens, Franz Hoever und Matthias Nauen, Fahnenträger der Paulusfahne.

„N.B. Am Vorabend des Vogelschießens hatte die Bruderschaft einen überraschenden Vorfall: Franz Kleinbongartz hatte, großzügig wie immer, seine Wiese als Schießplatz zur Verfügung gestellt. Alles war in Ordnung, doch in letzter Minute kam der Eigentümer des Grundstückes, der Wirt Franz Steckelbruck und verbot die Benutzung seines Eigentums. Grund —- was sich jeder denken kann. Aber auch hier gab es schell einen Ausweg. Unser Schützenbruder Gerhard Gerritzen stellte ohne Bedingung seine Wiese zur Verfügung.“

Samstag 6. bis Dienstag 9. September 1947: Kirmestage mit Schützenfest

Samstagnachmittag Errichtung der Kirmesmaien.
Gestartet wurde mit einem feierlichen Kirchgang, anschließend Gefallenenehrung mit Kranzniederlegung. „Ehrenmitglied Carl Ibes gedachte in schlichten Worten der gefallenen Brüder …“. anschließend gab es einen Frühschoppen im Festlokal Thören-Wiegels. Um 3 Uhr wurde angetreten zum Abholen seiner Majestäten. „Hier war ein großer Empfang vorbereitet. Ein Triumphbogen war vor dem Haus des Königs errichtet. Bewirtet wurde mit dem edlen Getränk des 12 % Friedensbier …“ Weiter ging es zum Palais der Königin. Auch hier wurde kräftig getrunken. Es gab eine Vorbeimarsch von König und Königin vor der Bruderschaft, im Prunkwagen und in Begleitung von Musik marschierte der Zug durch die Straßen des Ortes zum Festlokal. Hier gab es die Königsparade. Dann startete der Königs-Gala-Ball, natürlich mit Königstanz. Der Saal war überfüllt. Gedankt wurde im Protokoll dem Major Johannes Hufschmidt und dem 2. Vorsitzenden Willy Schöpkens.
Weiteres ist nicht vermerkt.

Weitere Angaben, z.B. Hofstaat und Geschichte