Geschichte 1959

Das Jahr nach dem großen Jubiläumsschützenfest: es gab ruhige Vorstandswahlen. Erstmals ist wieder eine Montagsveranstaltung dokumentiert. Diese Versammlung (Frühschoppen) wird so lange fortzusetzen, bis die Kerze ausgebrannt ist, wurde wieder aufgenommen.

Sonntag 25. Januar 1959: Patronatstag

Gestartet wurde mit Festgottesdienst und „gemeinschaftlicher hl. Kommunion der Schützenbrüder“.

Dem folgte das Frühstück (gem. Belege 70 Teilnehmer) und die Generalversammlung. Der 1. Vorsitzende Willy Schoepkens begrüßte u.a. Pfarrer Lingnau und Ehrenvorsitzenden Johannes Ackermanns. Es folgen Jahres- und Kassenbericht. Als Kassenprüfer wurden Hubert Koelen und Albert Kleinmanns gewählt, die auch sofort ihrer Aufgabe nachkamen. Der Kassierer Willi Winkels hatte ordentlich gearbeitet.

Ein Rückblick gab es auf des erfolgreiche Schützenfest, und dazu reichlich Dankesworte. „Seine [1. Vorsitzender] besondere Achtung gebührte … den Jungschützen unter dem Kommando von Oberst Martin Gielen für das disziplinierte Verhalten während der Festtage.“

Dann gab es Vorstandswahlen unter Versammlungsleiter Hermann Lemmen.  Wieder gewählt wurden schnell:
I. Vorsitzender Willy Schoepkens
II. Vorsitzender Hans Keinmanns
I. Schriftführer Jakob Kleinmanns
II. Schriftführer Matthias Theiss
I. Kassierer Willi Winkels
II. Kassierer August Bonge.
„Als Brudermeister blieben die Schützenbrüder Anton Ibes, Matthias Theiss und Hubert Koelen weiter in ihrem Amt.“ Für den Fahnenoffizier Jakob Koelen, der aus gesundheitlichen Gründen zurückgetreten war, wurde Hans Bloemers als Nachfolger bestimmt. Auch ersetzt wurde der Major. Für den beruflich angespannten Paul Büns kam Matthias Dammer.

Seitens des Vorsitzenden wurde vorgeschlagen, den monatlichen Beitrag auf 1 DM zu erhöhen. Auf Vorschlag von Heinz Schöpkens wurden 0,50 DM beschlossen. Matthias Kleinmanns berichtete über die finanzielle Situation der Erzbruderschaft Köln. Und er bat um einen erhöhten Beitrag für die Zeitschrift „Der Schützenbruder“.

Dann kam die Matthias-Schmetter-Gedenkmedaille zur Sprache, deren Entwurf beim Einkehr- und Delegiertentag in Nieukerk vorgestellt werden soll. Schmetter aus Issum war Gründer des ehem. Kreisbundes der historischen Bruderschaften im Kreis Geldern. In einer Hutsammlung wurden 35 DM aufgebracht.

Anschließend berichtete Matthias Kleinmanns ausführlich über das Jubiläumsschützenfest und überreichte eine ausführliche Informationsmappe an den Vorsitzenden. Er erhielt ausführlichen Beifall. Im Auftrag des Schützenkönigs Werner I. gab es eine Bier-Runde.

Nach einigen Worten des Präses endete die Versammlung um 11:40 Uhr.

Abends gab es wieder die obligatorische Veranstaltung im Saale Wiegels-Thören, die sehr gut besucht war. Es war eigentlich wieder eine Karnevalsveranstaltung.

Montag, 26. Januar 1959: Frühschoppen

Nach der Messe für die Verstorbenen „trafen sich einige wenige Schützenbrüder im Vereinslokal zum Frühschoppen. Hier wurde ein alter Brauch aus früheren Jahrzehnten wieder ins Leben gerufen. Durch die vielen Stiftungen von Freunden und Gönnern war es möglich, den gesamten Verzehr gratis zu gestalten. Auch wurde der alte Brauch wieder aufgenommen, die Zusammenkunft solange auszudehnen, bis die Kerze erloschen war. Wie man hörte, sollen einige Schützenbrüder nur schlecht den Heimweg gefunden haben.“

Weitere Veranstaltungen:

  • Einkehr- und Delegiertentag in Nieukerk, mit wenigen Mitgliedern, im März
  • Generalversammlung in Köln mit Willy Schöpkens, Matthias Theiss, Matthias Kleinmanns und Heinz Schöpkens.
  • Königinnentag in Raesfeld in Westfalen, mit einer Abordnung und dem Königspaar. Gesponsert durch Hans Georges und Hubert Holla.
  • Grosse Wallfahrt nach Trier, vorbereitet durch Matthias Kleinmanns. Hauptsächlich jüngere Schützenbrüder, der 1. Vorsitzende war mit der Eisenbahn vorgefahren. Die Wallfahrt fand zusammen mit Teilnehmern aus Wachtendonk, Issum und Rheurdt statt. Abends gab es die Verehrung des hl. Rock. Die Prozession dahin fand mit weit über 500 Schützenbrüdern statt.
  • 500-jähriges Jubelfest der hl. Antonius-Bruderschaft Rahm aus Anlass der Herbstkirmes. „Die Bruderschaft hatte selbst keine Veranstaltung, jedoch waren die Schützenbrüder zu dem von der Vereinswirtin Frau van Vorst veranstalteten Schützenball fast restlos erschienen.“
  • Die Bruderschaft stellte zum ersten Mal den Dekanatskönig, Werner Piepers. Er nahm am Bundesschützenfest im Oktober in Euskirchen statt und wurde von einer stattlichen Anzahl Schützenbrüder begleitet. Es war wohl ein sehr großes Fest. „Es wäre wünschenswert, dass auch in ferneren Zeiten sich die Bruderschaft entschließen könnte, an diesen überörtlichen Veranstaltungen teilzunehmen.“

Das Christkönigsfest der Pfarrbruderschaften begann mit Messe und ging mit kleinem Frühstück weiter. Nachmittags gab es in Hartefeld das Dekanats-Jungschiessen. „Erstmals stellte auch unsere Bruderschaft eine Mannschaft, welche sich aus den Jungschützen Franz-Josef Mathes, Hermann-Josef Hoever, Werner Hoever, Hans Winkels, Paul-Heinz Roosen, Norbert Kouker und Jans Jakob Lamers zusammenstellte. Der Schtzbr. F.J. Mathes errang die goldene Schießnadel, Schtzbr. H.J. Hoever die silberne Schiessnadel und die Mannschaft den II. Platz im Kleinkaliber-Mannschaftsschiessen.“

Im Advent gab es ein Preisschießen mit reger Beteiligung. 1. Preis Hans Winkels, 2. Peter Keltjens, 3. Math. Kleinmanns, 4. Norbert Kouker, 5. Hermann Lemmen, 6. Albert Kleinmanns.

Im Laufe des Jahres fanden vier Vorstands- und Offiziers-Besprechungen statt. Weiter nahm die Bruderschaft an allen besonderen kirchl. Feierlichkeiten sowie an den üblichen weltl. Veranstaltungen teil.

 

Quelle: Protokollbuch der Bruderschaft von 1955 – 1968, Seiten 36 – 41.
Zusammengefasst durch Ulrich Neffe.