Geschichte 1952

Das Jahr steht natürlich auch im Zeichen des Schützenfestes. Bemerkenswert ist allerdings auch eine Fahnenweihe und die Wahl des Vorstandes.

Sonntag, 20. Januar 1952: Patronatsfest und Generalversammlung

Gestartet wurde wie immer mit Festgottesdienst und Festpredigt. Prediger war Präses Pfarrer Lingnau. Er führte „den Schützen das Leben des hl. Sebastianus vor Augen.  Wahrhafter Streiter und Kämpfer für Glaube, Sitte und Heimat zu sein sei Aufgabe jedes Bruderschaftsmitgliedes.“ Es sang auch der Kirchenchor. „Die Teilnehmerzahl am Gemeinschaftsopfer ließ zu wünschen übrig. Sie beteiligten sich zwar am Kirchgang, doch zahlenmäßig nur gering am Empfang der hl. Kommunion.“

Zum gemeinschaftlichen Frühstück erschienen ca. 80 Mitglieder. Danach folgten wie immer die Formalien. Nach Rücktritt des Vorstandes ging es zur Neuwahl, die Matthias Kleinmanns leitete. Ergebnis:

  • Vorsitzender: Reinhard Peuten
  • 2. Vorsitzender: Willi Schöpkens
  • Schriftführer: Karl-Heinz Helmings
  • 2. Schriftführer Matthias Theins
  • Kassierer: Willy Winkels
  • 2. Kassierer: August Bonge
  • Fahnenoffiziere der St. Sebastianus-Fahne:
    • Gerhard van Treeck
    • Hermann Wellmanns
    • Jakob Houcken
  • Fahnenoffiziere der St. Paulus-Fahne:
    • Heinz Schöpkens
    • Jean Beniers
    • Karl Albers
    • Ernst Gaelings
  • Brudermeister:
    • Hermann Lemmen
    • Willi Kempkes
    • Anton Ibes
    • Matthias Theis
  • Major: Paul Büns
  • Adjutanten:
    • Matthias Dammertz
    • Peter Heckes
  • Festausschuss: Ferdinand Wagner, Heinz Croonenbroeck, Karl Albers

Unter „Verschiedenes wurde diskutiert über die Frage „Feiern wir im Jahre 1952 ein Schützenfest oder nicht?“ Der Präses und die Mehrheit entschieden sich dafür. Es wurde beschlossen, durch eine monatliche Umlage von 0,50 DM pro Mitglied den zukünftigen König zu unterstützen. Außerdem sollte im März an 2 Sonntagen ein Preisschießen veranstaltet werden.

Der scheidenden Vorsitzende, Amtsbürgermeister Johs. Ackermanns wurde zum Ehrenmitglied ernannt. Der langjährige Major Johann Hufschmidt wurde zum Ehrenmajor ernannt. Außerdem wurde Matthias Kleinmanns für seine Bemühungen um das Bruderschaftsleben zum Ehrenmitglied ernannt.

Es sollte noch eine neue Schwenkfahne angeschafft werden. Die Kunstgewerblerin Frl. Christel Hartmann machte den Entwurf. Dieser wurde beim Preisschießen vorgestellt, am Tag des Schützenfestes erfolgte ihre kirchliche Weihe.

Sonntage, 9. und 16. März 1952: Preisschießen

Es war reges Interesse zu verzeichnen. Die Preise gewannen

  • 1. Preis 30 DM: Leo Angenheister, Kapellen
  • 2. Preis 20 DM: Anton Huppertz, Eyll
  • 3. Preis 10 DM: Heinrich Remmertz, Holthuysen

Außerdem gab es noch 7 Trostpreise und je einen Tagespreis, die aber nicht einzeln aufgeführt werden. Auch über Ablauf und Bedingungen fehlten alle Angaben.

Aus dem Überschuss des Preisschießens und des Familienabends soll die neue Schwenkfahne angeschafft werden.

Übrigens erscheint mir interessant, dass der bisherige Schriftführer Reinhard Peuten auch weiterhin die Protokolle erstellte.

Sonntag, 27. April 1952: Schützenbekenntnistag in Kevelaer

Es war ein großes Fest vieler Bruderschaften und ist wohl prachtvoll gelaufen.

Sonntag, 7. September 1952: Fahnenweihe

Die Weihe der Schwenkfahne mit der Abbildung des St. Paulus erfolgte in einem Hochamt durch Präses Pfarrer Lingnau. Anschließend gab es eine Feierstunde  im Saale Steckelbruck mit Pfarrer Lingnau, Amtsbürgermeister Ackermans und Amtsdirektor Hartmann, Bundesmeister des Dekanats Lehrer Sommer aus Nieukerk. Die geweihte Fahne erhielt der Fahnenoffizier Heinz Schöpkens, „der bisher stets das hehre Banner der Bruderschaften bei allen Anlässen vorangetragen hat.“

Die Fahne wurde durch Christel Hartmann hergestellt. Sie besteht aus reiner Seide und ist 1,40 x 1,40 m. groß. Sie ist handbemalt in Batikarbeit hergestellt. Umrahmt wird der hl. Paulus durch eine Bordüre, und im Halbkreis trägt sie die Inschrift „St. Sebastianus- St. Paulus-Bruderschaft Aldekerk.“ Schützenbruder Hermann Lemmen arbeitete die Fahnenstange dazu. Der Anschaffungspreis wird hier nicht aufgeführt.

Bericht vom Schützenfest

Sonntag, 26. Oktober 1952: Christkönigsfest

Morgens gab es wieder eine Festmesse mit gemeinsamer Kommunion.

Abends folgte im Saale Walters einen Vortragsabend. Den Vortag hielt Lehrer Steger. Dann gab es einen Lichtbildervortrag durch Franz Hoever. Die „Filmaufnahmen“ waren offensichtlich vom verstorbenen Pfarrer Arden begonnen worden und sollen weiter fortgesetzt werden.

Sonntage 7., 14. und 21 . Dezember 1952: 2. Preisschießen

Die Beteiligung der Bruderschaftsmitglieder war nicht besonders stark, die Besucherzahl insgesamt aber gut. Die Preise errangen

  • 1. Preis 40 DM: Hermann Lemmen, Aldekerk
  • 2. Preis 25 DM: Ewald Heurs, Nieukerk
  • 3. Preis 15 DM: Peter Keltjens, Aldekerk

Außerdem gab es wieder Trostpreise und jeweils ein Tagespreis, ohne weitere Dokumentation. Einnahmen 373,50 DM, Ausgaben 187,05 DM, Ergebnis 186,75 DM.

Die Bruderschaft nahm an folgenden kirchlichen Veranstaltungen teil:

  • Patronatsfest
  • Kinderkommunion
  • Fronleichnamsprozession
  • Peter- und Paul-Gottestracht
  • Bekenntnistag in Kevelaer
  • Christkönigsfest
  • Schlußfeier des 40-stündigen Gebetes
  • Schlußfeier des ewigen Gebetes

Weltliche Veranstaltungen

  • Generalversammlung, Familienabend
  • Preisschießen 9. und 10. März
  • Schützenbekenntnistag 27.04.
  • Hauptversammlung 20. Juli
  • Schützenfest 7., 8. und 9. September, verbunden mit Fahnenweihe
  • Christkönigsfest mit Generalversammlung
  • Heldengedenktag
  • Preisschießen 7., 14. und 21. Dezember

Sonntag, 23. März 1952: Silberjubiläum Pfarrer Lingnau

Feierliches Levitenamt

„Im Anschluß hieran wurde die von der Pfarrfamilie als äußeres Zeichen des Dankes gestiftete Krieger-Gedächtniskapelle übergeben.“

Es gab noch eine Festandacht und Priesterfeierstunde.

Quelle: Protokollbuch der Bruderschaft von 1934 – 1955
Zusammengefasst durch Ulrich Neffe.