Sonntag, 04. Januar 1948: Jahreshauptversammlung
im Gasthof Walters trafen sich zahlreiche Mitglieder. Tagesordnung:
1. Geschäfts- und Tätigkeitsbericht
2. Kassenbericht
3. Festsetzung des Patronatsfestes und Familienabends
4. Verschiedenes
Leiter der Versammlung war der II. Vorsitzende Willy Schöpkens. Es gab die Berichte, Kassenprüfungsbericht und Entlastung.
Das Patronatsfest sollte erst nach Rücksprache mit dem Präses festgelegt werden, der Familienabend wurde auf Kleinfastnachtsmontag im Lokal Thoeren vereinbart. Organisation durch den neuen Vergnügungsausschuss. Dem gehörten offensichtlich Hermann Lemmen, Matthias Kleinmanns, Willy Wienen, Jakob Olislagers, Martin Bonge und Paul Büns an.
Erwähnt wird ein Vortrag von Hermann Lemmen zur Fußwallfahrt sowie verschiedene Schützen als Vorbeter für das ewige Gebet.
Die Jugend wird seitens Major Johannes Hufschmidt aufgefordert, sich mehr einzubringen. Und es wurde für die vorbildliche Haltung bei Gelegenheit des Schützenfestes und Königs-Galaballes gedankt. „Er gab der Hoffnung Ausdruck, daß beim Familienabend dieselbe Zurückhaltung in Punkto Getränke gezeigt würde wie bisher.“
Sonntag, 25. Januar 1948: Patronatsfest
Es wird nur der Gottesdient durch Pfarrer Arden sowie die gemeinschaftliche Kommunion beschrieben.
Montag, 2. Februar 1948: Kleinfastnachtsmontag
Vorbereitet durch Matthias Kleinmanns und den Vorstand. Der Raum war voll besetzt, es gab orginelle Vorträge und einen selbst verfassten Refrain: „Op et Sönneke schinnt, op et Mönneke grinnt, we häbbe in os Bruderschaft den Hemmel op de Erd.“ und natürlich Musik.
Dienstag 24. August 1948: Vorstandsbeschluss
„Durch die am 22. Juni eingetretene Geldreform war unsere Bruderschaft nicht in der Lage, in diesem Jahre ein Schützenfest zu feiern. Aus diesem Grunde war der Vorstand sich in einer im Lokale Haffmanns stattgefundenen Versammlung einig geworden, die Schützen zu einem Tanzabend einzuladen. Mit dem Wirt Franz Steckelbruck verhandelten einige Schützen und kamen zu dem Ergebnis, das am Kirmes-Dienstag, dem 5. September, der Abend steigen sollten.“
Dienstag, 7. September 1948: Familien-Tanzabend
Zahlreich war der Besuch der Bruderschaftsmitglieder und Familienangehörige. „Erstmals war es nicht gestattet, dem „Eigenheimer“ * mitzubringen, die neue D-Markt hatte die Möglichkeit geschaffen, die geistigen Getränke zu etwas annehmbaren Preisen zu erstehen.“
Es wurde intensiv getanzt, bis 3 Uhr.
Im Jahr 1949 führt der Schriftführer R. Peuthen die Aktivitäten des Jahres 1948 wie folgt auf:
- 04.01.48 Jahreshauptversammlung
- 25.01.48: Patronatsfest
- 02.02.48: Familienabend
- Osterfest
- Erstkommunion der Kinder
- Mai 48: Bundesfrühjahrsversammlung
- Pfingsfest
- Fronleichnamsfest (Gottestracht)
- St. Peter und Paul-Prozession
- Fußprozession nach Kevelaer
- 22.08.48: Vorstandsversammlung
- 07.09.48: Familientanzabend
- 02.-06.10.48: Bruderschatstag in Kevelaer
- Christkönigsfest
- 40-stündiges Gebet Weihnachten
- Krankenhausrundgang
- Kreuzeinweihung (Rahmerlandstr.)
Es starben im Jahr 1948
- 18.01.48: Hubert Haffmanns
- 18.11.48: Jakob Thyssen
Quelle: Protokollbuch der Bruderschaft von 1934 – 1955
Zusammengefasst durch Ulrich Neffe
* Eigenheimer: was ist das?
Nach Darstellung kundiger Mitglieder war es nach dem Krieg streng verboten, Schnaps zu brennen. Trotzdem haben das viele Menschen, insbesondere Bauern gemacht. Dieser sehr einfache Schnaps wurde zu den Feierlichkeiten mitgebracht und verzehrt. Erst als der Schnaps verbraucht war (die Schützenbrüder waren schon beschwipst), konnte der Wirt Bier verkaufen. Das Bier allerdings hatte eines sehr viel einfachere Qualität, war mit geringem Alkoholgehalt ausgestattet.