Bedeutung der Fahnen für die Bruderschaft

Im Leben der Aldekerker Bruderschaft spielen Fahnen eine erhebliche Bedeutung. Sie dienen der Repräsentanz, als optisches Erkennungszeichen der Bruderschaft, und natürlich zum Fahnenschwenken.

Die Aldekerker Bruderschaft besitzt zz 8 Fahnen. Älteste Fahne ist möglicherweise die Agatha-Fahne, die restauriert im Vereinslokal ausgestellt ist. Sie wurde nach dem 2. Weltkrieg als Standard-Fahne genutzt. 2 weitere alte Fahnen werden ausschließlich aufbewahrt, ihre Nutzung würde sie zerstören. Eine davon stammt aus dem Jahre 1885 und ist Fahne der St. Sebastianus-Bruderschaft zu Aldekerk. Die 2. stammt aus 1952 und war zunächst eine Schwenkfahne.

Anfang des 20. Jahrhunderts gab es in Aldekerk neben den bekannten St. Paulus- und St. Sebastianus-Bruderschaften noch die St. Agatha- und St. Josef-Bruderschaft, alle mehr oder weniger aktiv (Früher gab es noch mehr Bruderschaften, sie wurden aber vermutlich im Rahmen der Säkularisation Anfang des 19. Jahrhunderts verboten). Nach Auskunft der Senioren* in der Bruderschaft haben die Fahnen eine hohe Bedeutung für die Bruderschaft. Von der St. Josef-Fahne konnte nur noch der Knauf gerettet werden, er schmückt heute eine der neueren Schwenkfahnen.

1 Fahne dient der Repräsentanz, z.B. zu kirchlichen Ereignissen. Sie wird häufig genutzt.

4 Fahnen sind Schwenkfahnen. Sie dienen den Fahnenschwenkern insbesondere im Rahmen von Schützenfesten. Dort werden sie zum Fahnenwalzer (nach Rheinischer Art) rhythmisch geschwenkt. Es gibt übrigens mindestens zwei verschiedene Fahnenwalzer. Den hiesigen Fahnenwalzer können vermutlich alle Musikvereine und Trommlerkorps am Niederrhein spielen.

In den 50-er Jahren, so die Senioren* der Bruderschaft, als das Bruderschaftsleben nach dem Krieg wieder aktiviert wurde, setzte sich der o.a . Fahnenwalzer durch. Heinz Schöpkens mit seinen Mitstreitern Kleinmanns und Ingenhaag hatte großen Anteil daran. Sie schafften einheitliche Richtlinien und bildeten lange Jahre die Fahnenschwenker des hiesigen Bezirkes aus.

Fahnenschwenken bildet die Fesselung und Entfesselung des Hl. St. Sebastianus dar.

* Die Senioren berichteten in einem Gespräch am 14.11.2018. Senioren sind hierbei Erwin Bollen, Peter Niederholz und Heinz Schöpkens.

 

Fahnen der Bruderschaft

Fahne der Agatha (früher Agertha).
Die Fahne stammt von der 1914 aufgelösten Agatha-Bruderschaft. Sie wurde gem. Heinz Schoepkens nach dem 2. Weltkrieg zunächst als Standard-Fahne genutzt.
Beschriftung:
St. Sebastianus-Bruderschaft zu Aldekerk 1885
Beschriftung:
Heiligenschein: St. Paulus + St. Sebastianus + Bruderschaft
Unten: AldekerkDarstellung des hl. St. Paulus,
hergestellt von Christel Hartmann 1952, geweiht am 7.9.1952
als SchwenkfahneFahnenstange erstellt durch Hermann Lemmen

Erster Hinweis auf Fahnenschwenken

Schwenkfahnen:
Schwenkfahne stammt aus 1965 und wurde anlässlich des Schützenfestes geweiht.

Patrone St. Paulus und St. Sebastianus

Unserer Bruderschaft steht unter dem Patronat von St. Sebastianus und St. Paulus.
An dieser Stelle werden die beiden Patrone, die in unserer Pfarrkirche als Figuren an Pfeilern stehen, abgebildet.
Der Heilige St. Paulus

Er ist gleichzeitig einer der beiden Schutzpatrone unserer Pfarrkirche in Aldekerk. In der Gemeindezeitung „Blickpunkte“ wird er in der Ausgabe Oktober 2010 wie folgt beschrieben:
„Paulus wurde geboren um 5 nach Christi Geburt in Tarsos (Türkei). Er starb 67 in Rom. Paulus, der aus Tarsos stammte und von seinen Eltern das römische Bürgerrecht geerbt hatte, hieß ursprünglich Saulus. Er war ein frommer Jude, der in den Christen und dem gekreuzigten Messias einen Affront gegen religiöse Überzeugungen des Volkes sah. Das machte ihn zu einem fanatischen Christenverfolger, der in ganz Judäa gefürchtet war. Als er auf dem Weg nach Damaskus war, um dort eine groß angelegte Verfolgungsaktion durchzuführen, da erschien ihm vor den Toren der Stadt der Gekreuzigte und bekehrte ihn. Vollkommen überwältigt von der Erscheinung sank Paulus, wie er von da an hieß, zu Boden und konnte nicht mehr sehen, bis ihn in Damaskus ein Jünger des Herrn heilte und ihm anschließend die Taufe spendete. Paulus reiste fortan als Missionar durch den ganzen Mittelmeerraum.

Mit den Gemeinden, die er besuchte, oder neu gründete, hielt er durch Briefe Kontakt, die uns heute noch im Neuen Testament überliefert sind. Innerhalb der Kirche setzte sich Paulus beim ersten Konzil in Jerusalem dafür ein, dass auch Menschen getauft werden durften, die zuvor keine Juden waren. Um das Jahr 61 kam Paulus nach Rom, möglicherweise in Gefangenschaft. Er musste bald vor Kaiser Nero Rechnung über sein Wirken ablegen.

Der Legende nach traten Petrus und Paulus gemeinsam dem Tyrannen entgegen.
Nero verurteilte auch Paulus zum Tode. Da er römischer Bürger war, wurde Paulus nicht ans Kreuz geschlagen, sondern enthauptet.

An den Stellen, an denen nach der Hinrichtung sein abgeschlagener Kopf aufschlug, sollen drei Quellen entsprungen sein. Über diese Ort  steht deshalb heute die Kirche zu den drei Quellen (San Paolo alle Tre Fontane).

Die Reliquien des Apostels Paulus befinden sich in der Kirche San Paolo fuori le mura in Rom.

Christoph van Höve

St. Sebatianus
 Termin der Mitgliederversammlung

Der Termin der Mitgliederversammung der St. Sebastianus- und St. Paulus-Bruderschaft richtet sich nach diesen Heiligen. Getagt wird an einem Wochenende zwischen

  • 20. Januar: Namenstag des Heiligen Sebastianus
  • 25. Januar: Tag der Bekehrung des Paulus. Saulus wurde zu Paulus bekehrt