Geschichte 1934

Zusammenführung der St. Paulus- und St. Sebastianus-Schützenbruderschaften Aldekerk, und viele Aktivitäten.

Samstag 21. Juli: Durch eine „bekannte Ortsschelle“ wurde zu einer Versammlung zwecks Abhaltung eines „Bürgerschützenfestes bei Gelegenheit der Herbstkirmes eingeladen“

Sonntag 22. Juli: Versammlung im Saal Wiegels **, anwesend nur 18 Bürger, „zum Teil alte Schützenbrüder der St. Paulus Bruderschaft“. Begrüßung durch Jakob Wiegels. Er führte aus, dass „eine Kirmes ohne Schützenfest und Festzug so still verlaufen würde, als wenn überhaupt keine gewesen wär“.
Es wurde ein Ausschuss von Vertrauensleuten gebildet, der durch „Listenrundgang Interessenten für ein allgemeines Bürgerschützenfest werben sollte“. Vorsitzender Karl Ibes.

Es fanden sich 126 Interessenten. Dabei wurde der Wunsch geäußert, „die alten Schützenbruderschaften wieder neu erstehen zu lassen“. Daraufhin wurde zu einer Versammlung einberufen, insbesondere Hochw. Herr Kaplan Große-Osterholt. Letzter war auch „geistiger Beirat des Bundes historischer Bruderschaften des Kreises Geldern.“ Er gab Auskunft über „Zweck und Ziel der Bruderschaften im religiös-kirchlichen und weltlichen Leben“.

Sonntag 29. Juli: Versammlung der Interessenten. Der prov. Vorsitzende begrüßte insbesondere den Kaplan und den Ehrenvorsitzenden der Paulusbruderschaft. Es waren nur zwei treu gebliebene Schützenbrüder der St. Sebastianus-Bruderschaft. „Wie in anderen Ortschaften des Gelderlandes wurden vor mehreren hundert Jahren auch in Aldekerk Bruderschaften zum Schutz von Herd und Altar gegründet. Die Mitglieder reichten sich in aller Not die Hand und halfen einander wo es nur ging, sie pflegten echte deutsche Kameradschaft.“
Aus einem Vortrag ergaben sich zwei Zielsetzungen:
– „die religiös-kirchlichen Beziehungen zu pflegen und zu fördern“
– „im weltlichen Leben den Zweck, die alten historischen Gebräuche und Sitten, den Schießsport, Gemeinschaftssinn und Volksverbundenheit untereinander zu hegen und immer mehr zu gestalten“.
Jede Bruderschaft soll „der Erzbruderschaft des hl. Sebastianus * angeschlossen sein“. Außerdem muss das „jeweilige geistige Oberhaupt der Pfarre mit an der Spitze den Verein als Präses“ leiten.
Alle anwesenden Schützenbrüder traten der neuen Organisation bei (Neugründung der St. – Paulus- und St. Sebastianus-Bruderschaft Aldekerk“). Die Bruderschaft erhielt ihren heutigen Namen.
Vorsitzender Johs. Ackermans, Stellvertreter Johann Kouker, Schriftführer Reinhard Peuten, Stellvertreter August Bonge, Kassierer Jakob Laps, Stellvertreter Engelbert Merry.
Fähnrich und Fahnenoffizier: von der St. Sebastianus-Bruderschaft Jakob Smeets. (Smeets und Johann Kouker hatten die Fahne in Ehren gehalten). Fahnenoffiziere Gerhard van Treeck und Johannes Horten.
Fähnrich von der St. Paulus-Bruderschaft Karl Noebels, Fahnenoffiziere Mathias Lamers und Heinrich Nelleßen.

Sonntag, 12. August 1934: Zur „Kirchliche Weihung und Neugründung der Vereinigten Sebastianus u. Paulus Bruderschaft“ versammeln sich die Mitglieder im Vereinslokal „Wiegels“ und ziehen mit dem Trommlerkorps und beiden Fahnen und Ehrenzeichen zur Kirche. Zur Neugründung wurden nach der Predigt die Namen aller 144 Mitglieder verlesen. Vorstand gab vertretend für die Mitglieder mit Handgruß über den Fahnen den Fahneneid ab. Versprochen wurde: Treue, Eintreten für Kirche und Glauben, christliche gute Sitten, mit Wort und Tat sich gegenseitig brüderlich helfen. Präses Dechant Pielen sprach Aufnahmegebet. Dann ging es zur Versammlung ins Vereinslokal. Es wurde des Heimganges des Reichspräsidenten von Hindenburg gedacht. Zum Vorstand wurden noch die Beisitzer Karl Ibes und Willy Winkels gewählt. Außerdem wurde ein Festausschuss gebildet. Die Satzung war durch den Kaplan ausgearbeitet und hier vorgelesen.

 

Vogelschießen und Schützenfest 04.09.1934

Sonntag, 14. Oktober 1934: Besprechung über den Verlauf des Christkönigsfestes. Kaplan Osterholt gab einen Überblick über die Feierlichkeiten.
Anschließend wurden die Vertrauensmänner gewählt, die die Beiträge kassieren und die Einladungen besorgen. Zur Teilnahme am 300 jährigen Jubelfest der St. Carolus Bruderschaft Winternam meldeten sich 22 Schützen.

Sonntag, vermutlich 28. Oktober 1934: Christkönigsfest
Auch dabei: Bruderschaften von Rahm und Eyll.
Anlass: Patronatsfest der „Erzbruderschaft“ *
Gottesdienst mit „Generalkommunion“

* = Alter Name des Bundes der historischen  der historischen deutschen Bruderschaften, war zu diesem Zeitpunkt von der alten Reichsregierung anerkannt.
** später Saal Thören, heute Physiotherapie Auer, Bruchstraße 21
*** Kaisersaal, Hochstraße 136

Quelle: Protokollbuch der Bruderschaft von 1934 – 1955

Zusammengefasst durch Ulrich Neffe.