Schützenfest 1952

Sonntag, 20. Juli 1952: Mitgliederversammlung

Versammlung im Saale Kaiser, zu der nur ca. 1/3 der Mitglieder erschienen. Besprochen wurden Kirmesveranstaltung, Fahnenweihe und Schützenfest.

Eine gemeinsame Kirmesveranstaltung mit den anderen Vereinen wurde abgelehnt. Die Fahnenweihe sollte am Kirmessonntag erfolgen.

Zum Schützenfest wird dem König aus freiwilliger Umlage der Mitglieder ein Betrag von 400 DM zur Verfügung gestellt. Das Fest sollte ein schlichtes und einfaches Fest werden. Das Vogelschießen soll erst am Vortag des Schützenfestes (Kirmesmontag) erfolgen.

Montag, 8. September 1952: Königsvogelschießen

Im Schützenumzug mit Musik wurden König und Minister abgeholt und zum Schießplatz am Pannepad geleitet. Major Paul Büns kommandierte „Helm ab zum Gebet.“

Nach dem Präses schossen die Schützenbrüder folgende Preise:

  • Erster: Heinrich van Els
  • Zweiter: Hermann Ritgens
  • Dritter: Werner Piepers
  • Vierter: Hermann Lemmen

Das Wetter verschlechterte sich immer weiter, es gab wolkenbruchartigen Regen. Die Schützenbrüder flohen in Häuser und den Kaisersaal. Das Schießen wurde vom Steckelbruckschen Saale aus dem Fenster fortgesetzt, die Vogelstange war im Garten errichtet worden. Hermann Ritgens erlangte die Königswürde. Zu seinen Ministern ernannte er Albert Kox und Josef Omsels. Zu seiner Königin erwählte er Frau Maria Kox. Hofdamen wurden Frau Elly Ritgens und Frl. Lene Büllen.

Der Hofstaat

Die Schützen blieben noch lange in froher Runde zusammen.

Dienstag 9. September 1952: Schützenfest

Das Wetter war besser. Die Bruderschaftsmitglieder versammelten sich im Vereinslokal. Die Fahnen zogen unter dem Präsentiermarsch ein.  Dann wurde der König abgeholt. Die Straßen waren von einer dichtgedrängten Zuschauermenge umsäumt, ein Zeichen dafür, dass eine Kirmes ohne Schützenfest eben keine echte Kirmes ist.

Vom König ging es nach Umtrunk zur Königin, und dort schritt das Königspaar nach einem Umtrunk die Reihe der Bruderschaftsmitglieder  ab.

Dann begann der Festumzug durch das intensiv geschmückte Aldkerk. Am Krankenhaus gab es ein schneidiges Fahnenschwenken von Heinz Schöpkens. Den Abschluss bildete die große Königsparade am Brühl.

Der Königsgalaball fand im voll besetzten Kaisersaal statt. Es wurde eifrig getanzt.

Schützenfest 1950

Dienstag, 15. August 1950: Mitgliederversammlung

Zur Vorbereitung wurde eine Versammlung durchgeführt (und es gab Freibier). Es wurde erwähnt, dass der Beschluss zum Schützenfest bereits im Januar gefallen ist. Und es wird erwähnt, das eine Vereinbarung mit Eyll und Rahm zur Durchführung eines Schützenfestes alle 3 Jahre vorsieht. Rahm war 1949 Veranstalter, Aldekerk 1947. St. Hubertus Eyll wird nun auch 1950 feiern, genauso wie Aldekerk. Also 2 Schützenfeste im Dorf anlässlich der Herbstkirmes. „Unsere Bruderschaft zieht in Aldekerk auf, und die St. Hubertus-Bruderschaft jenseits der Gemeindegrenze in Eyll am Bahnhof Aldekerk.“ Jeder sollte einen Tag gestalten, Aldekerk hat sich den 4. September reserviert. Interessenten für das Königsamt gab es mehrere. Zum finanziellen Ausglich gab es eine freiwillige Listenzeichnung, diese ergaben eine Spende von 300 DM (Königsgeld). Das Vogelschießen wurde für den 27.08. beschlossen.

Sonntag, 27. August 1950: Vogelschießen

Treffpunkt war das Vereinslokal Kaiser, von dort ging es mit Marschmusik zum Schießplatz am Pannenpatt. Vorher wurde der alte König Johs. Hufschmidt abgeholt. „Achtung! Helm ab zum Gebet!“. Den Ehrenschuss gab der stellv. Präses Kaplan Meyer ab. Alsdann wurde nach Schießnummern geschossen. Die Preise schossen Karlheinz Helmings (Hals), Franz Heyrichs (Schwanz), Heinz Schöpkens (rechter Flügel) und Hermann Oudens (linker Flügel).

Die Begeisterung beim Königsvogel „auf den schwarzen Gesellen“ war nicht so groß wie zuerst angenommen. „Schleppend und langsam zog sich der weitere Verlauf des Schießens hin.“ Den Königsschuss gab August Wischer ab, sein Name „August I.“.

Dann wurde zum Festlokal gezogen. Minister wurden Gottfried Tillmanns und Willy Kranen. Es wurde noch lange gefeiert.

Im Protokoll wird noch ein kleines Ereignis erwähnt. Fahnenträger Gerhard hatte wohl seine Hose vergessen und war in Unterhose angetreten. Und als der Fahnenwalzer losging, fehlte die Fahne. Der Major vergaß das kommandieren, und es lief noch einiges weiteres schief.

Montag, 04. September 1950: Schützenfest

Am Vorabend gab es einen großen Zapfenstreich des Aldekerker Trommlerkorps.

Der Festtag begann mit Wecken. Es gab schwere Regengüsse. Dann ging es zum Festgottesdienst. Dann gab es eine kurze Feier am Ehrenmal für die gefallenen und vermissten Kameraden. Ehrenmitglied Carl Ibes legte einen Kranz nieder.

Der Umzug anschließend ging bei den Majestäten vorbei zum Festlokal. Dort schloss sich ein Frühschoppen an. Gegen Mittag hellte sich der Himmel auf. Und zum Festzug zeigte sich die Sonne.

Zunächst ging es zu sr. Majestät. Nach Bewirtung schritt der König die Front ab. Unter den Klängen der Musik ging es zu Königin Elisabeth. Und wieder gab es ein Vorbeimarsch, der Majestäten an den Schützen. Dann bestiegt man die Prunkwagen. Es gab viele Besucher. „Am Brühl wurde von König August Wischers, Königin Frau Fritz Tillmanns, Minister Willy Kranen, Minister Fritz Tillmanns, Hofdamen Frau August Wischers und Frau Willy Kranen und den Ehrengästen die große Königsparade abgehalten.“

Der Königsgalaball fand im Festlokal Steckelbruck statt. Der Saal war überfüllt.

 

Quelle: Protokollbuch der Bruderschaft von 1934 – 1955, S. 53 – 56
Zusammengefasst durch Ulrich Neffe.
Leider gibt es zum Hofstaat keine Fotos.